GASTRONOMIE

Alle Restaurants, Gaststätten, Landgasthäuser, Schankwirtschaften, Landgasthöfe, FastFood Ketten, Pups, Eisdielen, Pizzerias, Döner-Imbisse, Chinesen, Griechen und Italiener im Boitzenburger Land und Umgebung.

Das Ferien- und Gästehaus Uckermark ist zwar eine Unterkunft für Selbstversorger und nichts ist schöner als ein Kanten frisches Brot mit einem Stück fettem Schinken oder einer Knacker in der Rechten und mit der linken kleine Stücke mit dem Taschenmesser abschneiden und zum Mund führen in der Gewissheit über sich nur den lieben Gott zu wissen. Nach einiger Zeit aber, kann genau aus diesem Grund das Bedürfnis nach essenstechnischer Abwechselung entstehen und man will sich mal „woanders“ kulinarisch verwöhnen lassen. Vielleicht hat man aber auch einen besonderen Grund was zu feiern oder man möchte einfach nur die deftige und schmackhafte uckermärkische Küche kennenlernen.
Um größere Enttäuschungen zu vermeiden, eins gleich vorweg. Die klassische uckermärkische Küche gibt es in der ländlichen Gastronomie des Boitzenburger Lands und Umgebung kaum noch. Wenn übehaupt, vermischt sich die uckermärkische Küche mit den Attributen der einfachen, deutschen Hausmannskost, bestehend aus lokalen Wild- und Fischgerichten mit Kartoffeln und Gemüse der Saison. Zunehmend gewinnt in der Uckermark eine Mischung aus Berliner SchickiMicki und Möchtegern Gastronomie die Oberhand. Die Gerichte auf den Speisekarten dieser Anbieter haben allenfalls vom Namen her etwas mit der uckermärkischen Küche zu tun. So besteht die Uckermärkische Pilzpfanne vorwiegend aus italienischen Zutaten und die „Uckermärkische Quiche“ aus französichen. Teilweise glauben die Gastronomen auch, das allein die Verwendung von Biofleisch, Fisch und Gemüse aus der Uckermark als Merkmal für eine uckermärkische Küche ausreicht. Sicher runden die Rezepte dieser Köche das gastronomische Angebot im Boitzenburger Land ab, genaus so sicher ist aber auch, das die angebotenenen Speisen kaum etwas mit der regionalen, uckermärkischen Küche zu tun haben. Schon allein die aufgerufenen Preise disqualifizieren sie als sogenannte Anbieter und Vertreter der Uckermärkischen Küche.

Die Uckermark war und ist im Vergleich zu anderen Landstrichen, immer schon eine recht arme Gegend, geprägt von der Landwirtschaft und kleinen Handwerksbetrieben. Weder dem uckermärkischen Bauern auf dem Feld noch dem Handwerksburschen ging es darum fein und gut zu essen. Vielmehr musste das Essen schwer und reichlich sein und ganz wichtig, das Essen mußte langanhaltend, satt machen. Dabei ernährte sich der Uckermärker vor allem von Tüften und Nudeln, so nennt der Uckermärker die Kartoffel und von der Kohlrübe (den Wruken), den Erbsen und im Winter vom Grünkohl. An Fleisch gab es das was der Bauer im Stall hatte. Hühner, Schweine und Kühe und zu besonderen Feiertagen auch mal eine Gans oder Ente. Fische aus den unzähligen Seen und Bächen in der Uckermark bereicherten zusätzlich den Mittagstisch des Uckermärkers.

Was aber sind denn nun typisch, uckermärkische Speisen und Gerichte und woran können Sie sie erkennen?

Nachfolgend haben wir Ihnen ein paar typische uckermärkische Gerichte aufgeführt, die Sie auch auf einer Speisekarte eines Anbieters uckermärkischer Küche finden sollten.

Uckermärkische Erbsensuppe mit Lungwurst

Zwar ist die Erbsensuppe auch in Berlin, der Mark Brandenburg und anderswo ein weitverbreitetes Gericht. So wie die Erbesensuppe aber in der Uckermark schmeckt, so hat man eine Erbsensuppe noch nicht gegessen. Die über Nacht eingeweichten gelben Erbsen werden zusammen mit ein paar Kartoffeln und Suppengemüse gekocht. Dazu gibt man gebratenen Speck und Zwiebeln und würzt das Ganze kräftig mit Majoran. Die Suppe wird solange sämig gekocht bis ihre Konsistenz mehr an einen Brei als an eine Suppe erinnert. Da die kälter werdende Suppe immer breiiger wird, sollte man sich beim Essen etwas beeilen, zunehmend hat man den Eindruck das die Suppe immer mehr wird im Mund.
Wie schon erwähnt, liegt der Grund hierfür darin, daß der früher auf dem Feld hart arbeitende uckermärker Bauer etwas kräftiges, festes und sattmachendes im Bauch haben mußte, wenn er der harten Feldarbeit nachging. Diese jahrhunderte alte Art des Kochens hat sich bis heute erhalten und erlebt gerade heute eine regelrechte Renaisannce. Neben der Lungenwurst, die zum Teil aus Lunge besteht, kräftig geräuchert wird und vorzüglich zu den Erbsen passt und schmeckt, ißt der Uckermärker nun gerne auch eine knackige Bockwurst.

Uckermärkische Wrukensuppe (Kohlrübeneintopf)

Die Kriegsgeneration wird an diesem typisch uckermärkischen Gericht sicher keine Freude haben. Gerade während und nach dem Krieg waren die Kohlrüben häufig die einzige Grundlage aus der man eine Suppe zubereiten konnte. Wie alle Kohlgerichte, schmeckt auch die Kohlrübensuppe nur mit richtig Fett zubereitet. Am besten eignet sich hierfür der Schweinebauch in Salzwasser gekocht. In die Fleichbrühe gibt man nacheinander die geschälten und in Würfel geschnittenen Kohlrüben,. Kartoffelstücke und etwas Kümmel. Nachdem das Ganze weichgekocht ist wird es mit Pfeffer und Muskat abgeschmeckt. Den Schweinebauch schneidet man dan in bissfertige kleine Stücke. Wer das ganze etwas cremiger liebt, der geht ein paarmal mit dem Pürrierer oder Kartoffelstampfer in die Suppe. Am besten schmeckt die Wrukensuppe, wenn man sie schon einen Tag vorher kocht und über Nacht ziehen läßt. Am nächsten Tag entfaltet sich der kräftige Geschmack dann richtig. Leider serviert nur das Prenzlauer Hotelrestaurant Wendenkönig eine originale uckermärkische Wrukensuppe. Angeblich gaben die Wruken den Prenzlauer Gemüsebauern ihren Namen. Viele der Bauern hatten am Rande Berlins, ihre Äcker und wurden deshalb von den alten Prenzlauern „Wrukenpropper“ genannt. Im Wendenkönig kann man auf der Speisekarte auch „Wrukenproppers Leibgericht“ finden. Der Wrukenpropper ist ein Wrukenmus das mit Kassler serviert wird. Guten Appetit
 
Uckermärkischer Gemüseeintopf („datt Gröntüch ut`n Gorden“)

Während Schuhbeck, Lichter, Lafer und die anderen hochbezahlten Küchenstars der TV-Kochclique immer wieder versuchen den Gemüseeintopf neu zu erfinden, wollen sie einfach nicht wahrhaben, das es die Hausfrauen aus den ärmeren Schichten waren die aus wenigen und einfachen Zutaten jeden Tag ein Gericht auf den Tisch stellen mussten, das der Familie schmeckt und alle satt machte. Gemüsesuppen und Eintöpfe haben in den Küchen aller Gegenden immer schon eine wichtige Rolle gespielt, egal ob es sich dabei um den russische Borschtsch, die italienische Minestrone oder der Pichelsteiner Topf aus Deutschland handelt. Die Uckermärkerin nimmt für den Gemüseeintopf, den sie auch mal „Kudedelmuddel-Pott“ nennt, ein Stück Suppenfleisch vom Schwein oder Rippchen und kocht daraus zunächst eine Brühe. Dazu kommt dann das heimische Gemüse, das gerade im Garten wächst und Saison hat. Das können Möhren, Rübchen, Kohlrabi, Bohnen, Erbsen, Kohl oder Kartoffeln sein, die in Stücke geschnitten in der Brühe gargekocht werden. Gar gekocht im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während die „moderne Küche“, vertreten durch die TV Kochheinis das Gemüse am liebsten“ al dente“, also roh und bißfest mag, kann es der Uckermärker überhaupt nicht leiden, wenn das Gemüse noch zwischen den Zähnen knirscht. Gewürzt wird ganz nach dem Geschmack der Gäste oder Familie. Für die uckermärkische Hausfrau passen Bohnenkraut, Pfeffer, etwas Majoran und Petersilie immer dazu. Und während sich die neuen heimatlosen Köche in ihrem schwarzen Schornsteinfegeroutfit über „Schulküchen- und Kantinenniveau“ verächtlich machen, probieren Sie es einfach mal aus und Sie werden feststellen wie gut jahrhunderte alte Kochkunst und Tradition schmecken kann.

Uckermärkische Topfwurst mit Sauerkraut

Topfwurst (auch Grützwurst oder Tote Oma genannt) war in der Uckermark eines der typischen Essen bei einem Schlachtefest. Für die Topwurst musste man früher das Blut rühren. Heute kann man eine Topfwurst auch beim Fleischer kaufen. Um das Gericht zu zubereiten läßt man Speck in einer Pfanne aus und brät gehackte Zwiebelstücken in dem Fett an. Dann gibt man die Topfwurst in die Bratpfanne und läßt sie auf kleiner Flamme köcheln. Damit die Topwurst nicht anbrennt muss sie stöändig gerührt werden. Das Sauerkraut kann wie bereits im uckermärkischen Eisbein-Rezept beschrieben gekocht oder geschmort zubereitet werden. Die heiße Topfwurst und das Sauerkraut werden zusammen mit Salzkartoffeln serviert. Besonders passt ein Bier als Getränk zum Essen und für die Verdauung hilft ein Klarer- oder Kräuternschnaps gegen die relativ fette Topfwurst.

Uckermärkische Schlachteplatte

Wenn der Uckermärker ein Schwein schlachtet dann ist das ein Ereignis vergleichbar mit dem großen Fressen. Neben Bier und Klarem wird jede Menge Essen aufgetischt. Schlachteplatten mit einem Kaloriegehalt für den man sich eigentlich in vielen Ländern der Welt schämen müsste. Aber da wir uns nicht um alle Probleme auf der Erde kümmern können, kümmern wir uns hier erstmal nur um die Uckermärkische Schlachteplatte. Für die Schlachteplatte wird ein großes Stück Wellfleisch in Salzwasser mit Lorbeerblättern und Zwiebeln gekocht. Zusätzlich gehören eine kleine gekochte Leberwurst zusammen mit einer kleinen gekochte Blutwurst auf jeden Teller. Dazu werden sehr gern auch Rippchen gegessen, die genau wie das Wellfleisch gekocht werden. Zur Schlachteplatte werden Kartoffeln und Sauerkraut serviert. Zu dem vielen Bier und den eiskalten Schnäpsen werden für das fette Fleisch auch Unmengen an Senf benötigt.

Uckermärkische Sülze mit Bratkartoffeln

Vor allem die uckermärkische Sülze mit Bratkartoffeln gehört zu den preiswerten und sattmachenden Gerichten für 4,50 Euro. Wenn vom Schlachtfest noch Fleich übrig geblieben ist oder man sein Eisbein mit Sauerkraut nicht aufgegessen hat kann man aus den Resten eine richtige uckermärkische Sülze zubereiten. Kleingeschnittenes Fleich vom Eisbein wird zusammen mit klein gewürfelten Gurkenstücken, in eine Schüssel oder Form gegeben. Die übriggebliebene Eisbeinbrühe wird aufgekocht und durch ein Sieb über das Fleisch in der Schüssel gegossen. Dann lässt man die ganze Masse abkühlen bis sie erstarrt ist. In Scheiben geschnitten, schmeckt die Sülze am besten mit Bratkartoffeln, mit reichlich gebratenem Speck und Zwiebeln. Je nach Gusto kann man einen Spritzer Essig auf die Sülze geben oder einen Teelöffel Senf. Ein Bier ist das passende Getränk, welches zur uckermärkischen Sülze serviert wird.

Uckermärkischen Kohlrouladen

Es ist noch keine 30 Jahre her, da durften die Uckermärkische Kohlrouladen auf keiner Speisekarte eines Lokals für gutbürgerlicher Küche fehlen. Leider sind die Zeiten lange vorbei und die Uckermärkische Kohlroulade musste ihren Platz auf einer uckermärkischen Speisekarte zu Gunsten von „Shiitake Pilzen an Kartoffelschaum“ räumen. Ganz wenige Gastwirte, erkennen nur ganz langsam wieder den Wert und die Bedeutung der uckermärkischen Kohlroulade. Vielleicht auch deshalb weil man wenig Zutaten für ihre Zubereitung benötigt. Der mittelgroße Weißkohlkopf wird von den äußeren Blättern befreit und dann in Salzwasser gar gekocht. Das Kochwasser bitte aufhaben. Vorsichtig werden dann die ganzen Blätter von außen abgelöst. Danach legt man jeweils 2-3 Blätter leicht überlappend flach auf den Tisch und rollt die vorbereitete Hachfleischmischung komplett mit den Kohlblättern ein. Die Füllung wird aus gemischtem Hackfleisch vom Rind oder Schwein zusammen mit Salz, Pfeffer, kleingehackten Zwiebeln, einem rohen Ei und Semmelmehl oder in Wasser zerquetschten Brötchen zubereitet. Wenn die Kohlblätter das Hackfleisch komplett umschließen, wird die Rollen mit Nähgarn oder Rouladenfaden zugebunden. Dann werden die Rouladen zusammen mit ein paar kleingeschnittenen Kohlblätterern in einem Schmortopf und mit heißer Butter vorsichtig angebraten. Wenn sich die Kohlblätter langsam braun färben gibt man nach und nach Kochwasser vom Kohlkopf zu. Zum Schluß lößt man den Bratensatz und kocht ihn mit Salz, Pfeffer und Kümmel auf. Mit etwas Soßenbinder kann man die Soße sämig machen. Dazu werden gutbürgerliche Salzkartoffeln und ein kräftiges Bier gereicht.

Kartoffelgerichte mit und aus den uckermärkischen Nudeln oder Tüften

Wie sollte es anders sein. Nirgendwo passt die Kartoffel als ehemals Arme-Leute-Essen besser hin als in die Uckermark. So liebkosen die Uckermärker ihre Kartoffel auch mit ganz besonderen Namen wie Nudeln oder Tüften. Pellnudeln (Pellkartoffeln), Bratnudeln (Bratkartoffeln), Tüftensalat (Kartoffelsalat) und vieles mehr.
Die Uckermärkischen Kartoffeln, Nudeln oder Tüften werden auf vielfältige Art zubereitet. Da der arme Uckermärker früher oft kein Gemüse oder Fleisch zum essen hatte, wurden die Nudeln in ihrer einfachsten Art als Tüftensalat oder Pellnudeln gegessen. Dazu werden möglichst gleichgroße Kartoffeln herausgesucht und sauber gewaschen. Um zuviel Luft im Bauch zu verhindern werden die Kartoffeln am besten zusammen mit Kümmel, so lange gekocht bis die Kartoffeln kurz vor dem zerfallen sind. Die abgegossenen Kartoffeln wurden dann früher auf den großen Holztisch in der Bauernstube gekippt. Besonders mehlige und aufgeplatzte Kartoffeln wurden sehr gern gegessen. Alle Familienmitglieder saßen dann um den Tisch herum und versuchten, die heißen Nudeln so zu pellen, ohne sich zu verbrennen. Zu den Pellnudeln mit Salz ißt man am besten Quark mit viel, viel Zwiebeln und Leinöl, Butter oder Griebenschmalz und einem kräftigen Stück Leber- oder  Blutwurst. Dazu gehört ein Bier und wegen der blähenden Wirkung, zumindest bei neuen Nudeln, ein eiskalter Klarer hinterher.

Uckermärkische Wutschnudeln

Die authentische uckermärkische Wutschnudeln können Sie im schon mal erwähnten Prenzlauer Hotel „Wendenkönig“ probieren. Man kocht die geschälten Kartoffeln so weich das man sie ohne Probleme stampfen kann. Gleichzeitig läßt man Speck in einer großen Bratpfanne aus und brät darin geschnittene Zwiebeln an. In die angebratenen Zwiebeln gibt man dann die gestampften Kartoffeln hinein und vermischt das Ganze mit etwas Pfeffer, Salz und Majoran. Nach dem Abschmecken streut man zum Schluß noch gehackte Petersilie darüber. Angerichtet und serviert werden die Wutschnudeln mit Spiegeleiern und einem kalten Pils.

Uckermärkische Quetschkartoffeln und süß-saure Eier

Kartoffelbrei mit süß-sauren Eiern sind, ebenso wie Macaroni mit Tomatensoße oder Gemüseeintopf, ein typisches Montags-Schulküchen-Essen, weil man hierzu nicht viel vorbereiten braucht und die Zubereitung schnell erfolgen kann. Die weich gekochten Kartoffeln werden mit warmer Milch und einem Klecks Butter gestampft oder püriert, bis sie schön cremig sind. Dazu brät man festen Rauchspeck für die Soße aus und schwitzt darin ein paar Zwiebelwürfel goldgelb an. Dann wird etwas Mehl zum anschwitzen eingerührt und vorsichtig mit Wasser aufgefüllt. Damit sich keine Klumpen bilden muss ständig gerührt werden. Sobald die richtige Soßenkonsistenz erreicht ist, wird erst ein wenig Zucker eingerührt und dann vorsichtig mit Essig abgeschmeckt. Die Soße soll einen angenhmen süß-sauren Geschmack bekommen und darf nicht zu sauer sein. Aus dem Kartoffelpüree formt man einen erloschenen Vulkan auf dem Teller, löffelt dann in den Krater die Soße und packt ein oder zwei mittelhart gekochte Eier obendrein. Mit Kartoffelbrei-Dammbrüchen, Soßen-Überschwemmungen und Ei-Abstürzen können Sie sich beim essen schon mal als Katastrophenhelfer üben. So schmeckt das Essen nicht nur, Sie haben auch noch Spaß dabei.

Uckermärkisches Gemüse

Es gibt jede Menge Rezepte für typisch uckermärkische Gemüsegerichte. Sie alle aufzuzählen würde eigentlich den Rahmen dieser Seite sprengen. Deshalb möchte ich hier nur die Gurke erwähnen. Genauer gesagt möchte ich Ihnen die Uckermärkische Schmorrgurke vorstellen.

Einen süßen uckermärkischen Gurkensalat zum Nachtisch serviert zu bekommen fällt zumindest in der Gurkensaison leicht. Viele die zum erstenmal einen uckermärkischen Gurkensalat probieren, glauben zuerst sie würden ein Schälchen Kompott essen.

Seltener kann man in einem uckermärkische Lokal die typischen uckermärkischen Schmorrgurken bestellen. Das ist umso unverständlicher als das sich Schmorgurken sehr einfach und in großen Mengen herstellen lassen.

Wenn also die Gurken im Garten alle auf einmal reif werden und man keinen süßen Gurkensalat mehr sehen kann oder auch im Keller noch die eingeweckten Gurken der letzten 10 Jahre stehen, kann man diese einfache und sehr wohlschmeckende Gericht daraus bereiten. Wie gesagt, Schmorgurken kann man leicht in großen Mengen zubereiten und bei Bedarf einfrieren und sie dann im Winter essen.

Zunächst brät man in einem Schmortopf eine größere Portion durchwachsenen Speck aus und schwitzt dann darin grobe Zwiebelwürfel goldgelb an. Danach schält man Gurken, die ruhig auch etwas größer sein können, halbiert die Gurken und schabt das wässrige Kerngehäuse heraus und schneidet sie in 2 Euro große Würfel. Dann gibt man die Würfelstücke zum Speck in den Topf und würzt kräftig mit Salz und Pfeffer nach. Da die Gurken selbst reichlich Wasser angeben, gibt man nur ganz wenig Wasser hinzu und schmort die Gurken, bis sie weich, aber nicht schlabbrig sind. Mit etwas in Wasser angerührtem Mehl oder Soßenbinder wird der Sud etwas sämiger gemacht. Wer es etwas farbiger mag, kann auch ein paar Tomaten- oder Paprikastücke mitschmoren oder zum Ansämen Ketchup oder Tomatenmark nehmen. Zum Schluß werden die Gurken nochmals kräftig mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Man ißt die Schmorgurken mit Salzkartoffeln. Als Fleischbeilage eignen sich besonders gut gebratene Bouletten.

Uckermärkischer Fisch

Der Hering ist der Lieblingsfisch des Uckermärkers. Als ehemals Arme-Leute-Fisch- kommt der Hering in der uckermärkischen Küche, gleich hinter dem Karpfen zu vielerlei Ehren.

Uckermärkischer Brathering mit Kartoffeln und Schusterstipp

Die frischen Heringe werden gesäubert und geputzt, eventuell gesäuert und gesalzen. Dann werden die ausgenommenen Heringe in Mehl gewälzt und in einer Pfanne mit heißem Fett von beiden Seiten knusprig gebraten. Inzwischen wird in einer Pfanne gewürfelter Speck ausgelassen. Hierzu besorgen Sie sich bitte richtigen festen Räucherspeck, der auch wirklich Fett ausbrät. In dem ausgebratenen Speckfett werden Zwiebelwürfel angebraten. Wenn die Zwiebewürfel goldbraun sind, wird in das Fett Mehl eingerührt und eine Mehlschwitze zubereitet, die relativ dunkel werden muß. Unter ständigem Umrühren wird dann vorsichtig Wasser zugegeben und das Ganze zu einer dicken Soße aufgekocht die dann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Die gleichzeitig weichgekochten Kartoffeln werden auf den auf den Teller gegeben und das Schusterstipp (die Soße) darübergeben. Zum Schluß werden 2-3 Bratheringe pro Person auf den Tellern verteilt. Dazu gibt es Bohnensalat und ein kühles Bierchen. Achtung wenn Ihnen als Getränk statt Bier, Weißwein empfohlen wird, können Sie sicher sein das das Lokal mehr mit SchickiMicki anfangen kann als mit den traditionellen Speisen und Gerichten der Uckermark.

Uckermärkischer eingelegter Brathering

Sparsam wie der Uckermärker ist, kann man, wenn man nicht alle Bratheringe geschafft hat auch prima eingelegte Heringe daraus machen. Dazu bereitet man einen Sud aus Wasser, Essig, Zwiebel, Gewürzkörnern und Lorbeerblatt. Diesen Sud kocht man auf und füllt mit ihn, wenn er kalt ist, in die  Schüssel oder das Glas mit den Bratheringen auf. 2 – 3 Tage später kann man dann herrlichen Brathering mit Bratkartoffeln und einem spritzigen Bier dazu genießen.

Uckermärkisches Heringshäckerle

Heringshäckerle klingt nicht unbedingt uckermärkisch, wird aber in der Uckermark sehr gern serviert und viel gegessen. Für ein typisch uckermärkisches Heringshäckerle braucht man einige gewässerte und ausgenommene Heringe. Die Heringe werden dann in ganz kleine Stückchen geschnitten und in eine Schüssel gegeben. Währenddessen hat man bereits einige hart gekochte und abgekühlte Eier geschält und ebenfalls kleingewürfelt. Die gewürfelten Eier werden mit den Heringsstückchen und etwas Raps- oder Sonnenblumenöl vermischt. Je nach Geschmack können auch noch kleingewürfelter Apfel untergemischt werden. Man ißt das Häckerle auf Weiß- oder kräftigerem Schwarzbrot. Danach sollte man wegen des unfrischen Atems aber ein paar Stunden jegliche menschliche Kontakte meiden, oder aber man trinkt einen kräftigen Kräuterschnaps hinterher.

Uckermärkischer Karpfen in Biersoße

An Silvester macht auch der gemeine Uckermärker keine Ausnahme. Wie fast überall im Land wird eine Variation von Karpfen aufgetischt. In der Uckermark ist der Silvesterschmaus Karpfen in Biersoße. Für Karpfen in Biersoße wird ein gesäuberter und ausgenommener mittelgroßer bis großer Karpfen mit Zitronensaft gesäuert und gesalzen. Dann wird der Karpfen in mittelgroße Stücke zerteilt. Die portionierten Karpfenstücke gibt man anschließend in einen großen, flachen Topf. Dann wird der Inhalt des Topfes solange mit Bier aufgefüllt, bis die Karpfenstücke vollkommen mit Bier bedeckt sind. Für die Biersoße eignet sich am besten dunkles Bier oder Malzbier. Dazu gibt man gewürfelte Zwiebeln, Lorbeerblätter, Nelken oder Pfefferkuchengewürz und Gewürzkörner. Dann wird der Karpfen auf kleiner Flamme leise köchelnd gegart, bis sich das Fleisch beginnt, von den Gräten zu lösen. Um die Biersoße anzudicken, nimmt man entweder Soßenkuchen oder geriebenen Lebkuchen ohne Schokoladenglasur oder Füllung. Neben den Salzkartoffeln bekommt jetzt jeder ein ordentliches Stück vom Karpfen auf den Teller und dazu eine reichliche Kelle von der Biersoße, dem Besten an dem ganzen Gericht.

 

Dies kann nur ein kleiner Auszug aus dem großen Angebot an uckermärkischen Kochrezepten und Speisen sein. Die Uckermark kann mit vielen weiteren Küchenüberraschungen aufwarten. Da wären zum Beispiel die wenig bekannten Klassiker wie Kadümzel, ein uckermärkisches Kaninchenfrikassee mit Backpflaumen, Rosinen und Petersilienkartoffeln oder der Kloppschinken med Suernudeln un Boddermelk, ein naturreifer Räucherschinken geklopft und paniert mit sauren Buttermilchkartoffeln oder Kock`t Zander Oma Fietze Ord med Fliederbeersoß, gekochtes Zanderfilet mit Holundermussoße und Petersilienkartoffeln, Wildschweinsülze mit Bratkartoffeln und Remoulade, sowie Zander im Kartoffelmantel mit Sauerampfersoße. Neben dem Zander liefern die vielen Seen und Gewässer auch Hechte, Marenen, Forellen, Barsche, Rotfedern, Aal und Plötzen. Ein Teil der Schorfheide gehört zur Uckermark. Die Schorfheide ist eine der größten Wald und Wildreichsten Gegenden in Deutschland und war in der DDR nicht ohne Grund Staatsjagdgebiet. Derart gesegnet kann die uckermärkische Küche auch mit einem großen Angebot an Wildbrett aufwarten.

Übrigens: Wenn Sie auch ein typisch, uckermärkische Gericht kennen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns und unseren Lesern das Kochrezept zur Verfügung stellen würden.

Gut Essen und Trinken in der Uckermark, speziell im Boitzenburger Land